Stuhlinkontinenz – Was tun bei unkontrolliertem Stuhlabgang?

Lebensqualität bei Darminkontinenz erhöhen

Gehen unkontrolliert Darmwinde ab, kommt es zu leichten Verunreinigungen der Unterwäsche oder kann selbst fester Stuhl nicht mehr willkürlich zurückgehalten werden, liegt eine Stuhlinkontinenz vor. Betroffene einer Darminkontinenz fühlen sich häufig bei alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt und ziehen sich immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Aus Scham vertrauen sie sich oft keinem Arzt/keiner Ärztin an. Dabei leiden in Deutschland laut Deutscher Kontinenz Gesellschaft schätzungsweise rund fünf Millionen Menschen an einer Stuhlinkontinenz. Ärzt*innen sind also mit dem Thema vertraut und können, nachdem die Ursache der Inkontinenzbeschwerden ermittelt wurde, eine geeignete Therapie zur Linderung der Beschwerden in die Wege leiten. Darüber hinaus besteht für betroffene Personen die Möglichkeit passende Inkontinenzhilfsmittel, wie etwa Analtampons oder Windeln, zu verwenden, um weiterhin aktiv am Leben teilnehmen zu können. Fakt ist: Eine Darminkontinenz lässt sich gut behandeln und in den Griff bekommen.

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Bei Bedarf stellen Ärzt*innen Inkontinenz-Patienten ein Rezept für entsprechende Hilfsmittel aus. Dieses können uns die betroffenen Personen bzw. deren Angehörige zuschicken. Nachdem das Rezept bei uns eingegangen ist, kontaktieren wir Sie innerhalb von 24 Stunden. Bei uns erhalten Sie eine kompetente Beratung und zudem aufsaugende Produkte, wie etwa Ein- und Vorlagen sowie ableitende Produkte, wie etwa Kathether oder Urinalkondome.

Was bedeutet Stuhlinkontinenz?

Eine Person leidet unter Stuhlinkontinenz, wenn sie die Fähigkeit verloren hat, Darmgase, flüssigen und/oder geformten Stuhl bewusst zurückzuhalten. Anorektale Inkontinenz, auch als Darminkontinenz bekannt, kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann zudem unterschiedlich stark ausgeprägt sein, weshalb sich auch die auftretenden Symptome unterscheiden. Darminkontinenz kommt bei Frauen prozentual gesehen weitaus häufiger vor als bei Männern und bei älteren Menschen häufiger als bei jüngeren. Stuhlinkontinenz-Patient*innen leiden zudem oftmals zusätzlich an Harninkontinenz.

Klinische Einteilung der Darminkontinenz in Schweregrade

Die Stuhlinkontinenz kann – je nach Stärke und Symptomen – in drei Schweregrade eingeteilt werden:

  • Stuhlinkontinenz Grad 1:
    Hierbei kommt es zu einer häufigen Verunreinigung der Wäsche oder zu unkontrolliertem Abgang von Darmwinden.
  • Stuhlinkontinenz Grad 2:
    Liegt eine Darminkontinenz in dieser Stärke vor, kommt es zu einer häufigen Wäscheverunreinigung oder zum unkontrollierten Abgang von Darmgasen sowie flüssigem Stuhl.
  • Stuhlinkontinenz Grad 3:
    Bei einer Darminkontinenz dieser Stärke erfolgt der Abgang von Stuhl – ganz egal welcher Konsistenz – sowie das Entweichen von Winden völlig unkontrolliert.

Ursachen für einen unkontrollierten Stuhlgang

Stuhlinkontinenz können verschiedene Ursachen zugrunde liegen:

  • Schädigung des Schließmuskels und/oder Schädigung der Analschleimhaut:
    Hierzu kann es beispielsweise beim Geburtstrauma oder im Zuge einer Operation kommen.
  • Durchfall:
    Dieser kann vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, aber auch bei chronischen Darmerkrankungen, auftreten.
  • Darmmotilitätsstörungen:
    Störungen der Bewegungsfähigkeit des Darms können angeboren sein. Es kommt jedoch häufiger vor, dass die Darmperistaltik aufgrund von Verstopfungen gestört ist, die entstehen, wenn Betroffene zu wenig trinken.
  • Beckenbodenschwäche:
    Mit fortschreitendem Alter verlieren die Beckenbodenmuskeln an Stabilität, aber auch jüngere Personen können von einer Beckenbodenschwäche betroffen sein. Zu den Betroffenen zählen zum Beispiel Frauen, die mehrere Kinder innerhalb relativ kurzer Zeit zur Welt gebracht haben.
  • Nervenschäden:
    Diese können beispielsweise bei Multipler Sklerose oder einer Querschnittslähmung vorliegen und im weiteren Verlauf eine Darminkontinenz nach sich ziehen.

Behandlung der anorektalen Inkontinenz

Bei Stuhlinkontinenz ist es notwendig, die jeweilig zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Darüber hinaus ist es wichtig, bei jeder Therapie zusätzlich eine Stuhlgangsregulierung anzustreben und den Beckenboden zu trainieren. Inkontinenzhilfsmittel, wie Analtampons oder Irrigationssysteme können betroffenen Personen unter anderem dabei helfen, wieder etwas unbeschwerter am Alltag in ihrem sozialen Umfeld teilzunehmen.

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