Was ist ein Dekubitus?
Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das bei anhaltender Druckeinwirkung entsteht.
Umgangssprachlich spricht man auch von "sich wund liegen".
Medizinisch betrachtet ist der Dekubitus eine Störung in der Nährstoffversorgung der Haut und des Unterhautgewebes. Sie entsteht durch längerfristige Druckeinwirkung und Kompression von Blutgefässen (Kapillaren). Eventuell kann es zum Absterben der Haut und zu Infektionen kommen.
Ursachen
Am häufigsten tritt ein Dekubitus bei Bettlägerigkeit auf. Dekubitusgefahr besteht vor allem an Körperstellen, an denen sich zwischen Haut und darunter liegenden Knochen keine beziehungsweise nur wenig Muskulatur befindet. Zu nennen sind hauptsächlich Fersen, Knöchel, Beckenkämme, Steissbein, Hinterkopf sowie Beckenschaufeln. Letztendlich kann aber an allen Körperstellen eine Dekubitus auftreten. Ein Dekubitus kann auch unter schlecht sitzenden Prothesen oder zu engen Gipsverbänden auftreten. Bei der Dekubitusentstehung spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle:
- Zeit (Druckverweildauer)
- Druck (Auflagedruck)
- Disposition (Risikofaktoren)
Erst wenn ein gewisser Druck über eine längere Zeit (zwei Stunden) bei einer bestehenden Disposition des Patienten besteht, kommt es zu einer Schädigung der Haut. Ein Faktor für sich alleine führt nicht zum Dekubitus.
Behandlung
Muss ein Dekubitus behandelt werden, ist es meist schon zu spät. Ganz wichtig ist die Vorbeugung, damit es erst gar nicht zu einem Druckgeschwür kommt. Besonders bei bettlägrigen Patienten sollte die Haut gut gepflegt werden. Einreiben mit durchblutungsfördernden Salben und eine Massage der gefährdeten Stellen kann einen Dekubitus von vorneherein verhindern. Außerdem sollte auf eine weiche Lagerung, beispielsweise auf modernen Wechseldruckmatratzen, geachtet werden.